Ein normaler Morgen im Jahre 1970 – mein Vater nahm mich wie immer mit in seinem LKW bis zum Berliner Tor. Von dort ging ich nur noch wenige Meter bis zur Schule. Dass ich so bereits um Viertel nach sieben dort war, störte mich nicht im geringsten, da konnte ich noch rasch Hausaufgaben machen.

An diesem Morgen war alles anders. In einer am Berliner Tor gelegenen Schule kommt mindestens die Hälfte der Schüler per U- oder S-Bahn. Und an diesem Tag hatten sie alle so ein HVV-Fahrzeugquartett in der Hand. Nur ich nicht! Sie hatten es an den Schaltern bekommen. Natürlich wollte keiner tauschen, dabei hätte ich so ziemlich alles für dieses Quartett gegeben.

Die Zeit bis zum Schulschluss zog sich an diesem Tag noch endloser als sonst hin. Endlich war es soweit und ich rannte wie der Blitz zum U-Bahnschalter. Der gute Mann hinter der Scheibe zuckte mit den Achseln. Alle Quartette weg!

Mir haben wohl die Tränen in den Augen gestanden – so zauberte er noch eines hervor und machte mich für diesen Tag zum glücklichsten Kind der Welt.

Auch wenn „Schutzgebühr 50 Pf“ drauf steht, bezahlt habe ich für das Quartett nichts. Es wurde sorgsam gehütet und ist heute noch wie neu.

Schnellbahnen in Hamburg

Das HVV-Quartett